Vierter Rabe – Drei mal drei Kreuze

Drei Kreuze macht man, wenn man eine unangenehme Situation unbeschadet überstanden hat.
Wir haben es heute gleich mit drei mal drei Kreuzen zu tun!

Zwei mal drei Kreuze sind auch die Gründe, weshalb seit unserem letzten Raben am Sonntag ganze drei Tage vergangen sind. Deshalb fange ich mal bei Montag an:

Am Montag habe ich es wie gehofft geschafft, den Hocker aufzubauen und die Hakenleisten anzubringen.

Damit sind die letzten offenen Aufgaben erledigt, alles Material, was im Weg herum lag, ist an seinem Platz, und zum ersten Mal funktioniert alles, was wir haben wie es soll.

Am besten von allen arbeitet unsere Spülmaschine. Obwohl sie schon fast 50 Jahre alt ist, arbeitet sie zuverlässig, schnell und gründlich – außer sie trifft eine andere alte Spülmaschine an der Wasserstelle, dann kann der Spülgang schon mal etwas länger dauern!

À propos Arbeit! Gelegentlich arbeite ich ja auch während unserer Reise. Am Dienstag habe ich mir dafür den bisher schönsten Platz eingerichtet.

Wir fühlten uns dort wirklich wohl, haben tolle Menschen getroffen, hatten eine Menge Spaß und konnten total entspannen:

So zogen wir dann gestern mit einem lachenden und einem weinen Auge weiter… endlich nach Amsterdam hinein! Jetzt stehen wir gerade auf dem Camperpark in Amsterdam Noord und sind so etwas wie das schwarze Schaf in der Herde.

Nach unserer Ankunft und einer gediegenen Mittagsruhe blieb uns noch genug Zeit für einen Spaziergang. Noord ist ein aufsteigendes alternatives Viertel mit Start-Ups aus den unterschiedlichsten Branchen, verschiedensten Läden und ausgefallenen Restaurants und Bars an allen Ecken und Enden. In einem Hinterhof entdeckten wir ein Café direkt neben einem Antiquitäten- und Trödelhändler, bei dem man nicht erkennen konnte, wo genau die Bestuhlung des Cafés aufhörte und der Außenbereich des Trödlers anfing. Leider schließt das Café um 16:00 Uhr und es gibt dort auch keine herzhaften Speisen. Auf Empfehlung der Gastgeberin marschierten wir also tapfer noch ein gutes Stück weiter und fanden uns dann – mir nichts dir nichts – im Wunderland wieder! Auf einem ehemaligen Werftgelände haben sich kreative und soziale Unternehmer einen gemeinsamen, nachhaltigen Arbeitsraum geschaffen.

Das Herzstück bildet das Café.

In meinen Kick-Ass Noodles waren Zutaten, die selbst ich noch nie zuvor probiert hatte, die Jungs hatten leckere Kinder-Burger mit Pommes und Jörgs Erwachsenen-Burger war das kulinarische Highlight. Allein die beiden Soßen hätten einen Preis verdient!

Die letzte Nacht war verhältnismäßig ruhig (um den singenden Tschechen kümmerte sich die benachbarte Spanierin) und Alwara schlief nach einer kurzen Unterbrechung – anders als in den Nächten zuvor – sofort wieder ein. Auch tagsüber ist sie wieder so gut gelaunt wie eh und je. Sie dreht sich jetzt selbstständig auf die Seite und auf den Bauch und spuckt ganz neue Töne. Das nutzt sie ausgiebig, indem sie uns nicht mehr nur etwas erzählt, sondern gelegentlich auch etwas vorsingt. Es scheint, als hätte sie ihr Phase überstanden und wir machen die ersten drei Kreuze!

Obwohl es heute Morgen noch nicht danach aussah, ging es im Laufe des Tages auch bei Jörg endlich bergauf. Zusätzlich zu den Zahn- hatte er am Sonntag auch noch Kopfschmerzen bekommen, aber so langsam klingen beide ab und wir machen die zweiten drei Kreuze.

Die dritten drei Kreuze machen wir nicht, die haben wir heute gefunden. Sie zieren die Flagge von Amsterdam und noch so einiges mehr hier in der Stadt, von der Bushaltestelle über öffentliche Gebäude bis hin zum Straßenpoller… Alles was nicht mit drei Kreuzen geschmückt ist, ist bunt, kreativ, fröhlich, laut und wild.

Schon die Shopping-Meile für die – uns – Touristen ist anders als in anderen Großstädten und abseits der Vorzeige-Plätze ist alles noch ausgefallener. Wir waren fasziniert und begeistert und haben so viele Eindrücke gesammelt, dass wir sie gar nicht in Worte fassen können. Daher hier einfach eine Auswahl von Fotos: Amsterdam aus unserer Sicht…

Ein ganz eigenes Kapitel ist der Verkehr! Natürlich ist der für uns Landeier in jeder Großstadt eine Herausforderung, aber in Amsterdam ist auch der Verkehr anders. Ein Grund dafür ist mit Sicherheit die ungewöhnliche Auswahl und Zusammensetzung an Fortbewegungsmitteln, aber das ist, wie gesagt, einen eigene Artikel wert und passt hervorragend zu meiner Arbeit bei mifaz.de. Den Artikel gibt es in den nächsten Tagen dort auf unserem Blog.

Für heute reicht es!
Müde Grüße,
Nora