Wo fange ich an? Oder besser: Wann?
Wann begann die Geschichte, die wir euch hier erzählen wollen?
Wieso wollen wir uns zu fünft für mehrere Wochen oder Monate in ein Wohnmobil quetschen?
Weshalb steht da anstelle eines Wohnmobils ein uralter Lastwagen in unserem Garten?
Warum um alles in der Welt sitze ich hier und schreibe einen Blog darüber?
Ich krame in meinem Gedächtnis und ein Gespräch mit meinem Mann im Februar 2017 drängt sich in den Vordergrund: Wir sind zuhause. Zwei Wochen lang. Nicht, weil wir Urlaub haben, sondern weil ich frisch operiert bin und er frei bekommen hat um mich zu entlasten. Das Thema dieser Unterhaltung: was wir in diesem Leben unbedingt einmal machen wollen.
Es ist zuallererst Jörgs Traum: einmal ganz lange von morgens bis abends mit den Kindern zusammen sein, das Familienleben leben, frei sein… unterwegs sein. Ich selbst bin noch viel zu wenig herumgekommen, habe noch nicht wirklich viel gesehen von der Welt, also fangen wir an zu spinnen: Mit dem Wohnmobil einmal um die ganze Welt… Naja, wir waren noch nie mit einem Wohnmobil unterwegs und wir sind auch keine erfahrenen Fernreisenden. Und das dann mit den Kindern, das ist einfach eine Nummer zu groß für uns. Bleiben wir also in Europa…
Am Ende dieses Abends stecken wir die Köpfe über einer Karte zusammen um die ungefähre Länge der Route einmal um Europa herum abzuschätzen. Das macht Spaß und es lenkt uns ab. Daran, dass aus diesem Traum ein Plan oder gar eine Tat werden könnte, denke ich gar nicht.
Außerdem wehrt sich der Wikinger in mir. Seit ein oder zwei Jahren hängen wir auf Mittelaltermärkten herum, beschäftigen uns mit der Geschichte der Wikinger und haben inzwischen eine ganz stattliche Ausstattung zusammen. Für die kommende Saison hatten wir endlich die Anschaffung eines Zeltes und der restlichen Lagereinrichtung geplant. Für ein Wohnmobil bleibt da finanziell nichts übrig – oder anders herum.
Aber Jörg bringt mich auf den Gedanken, dass so ein Wohnmobil auch für unser lieb gewonnenes Familienhobby eine großartige Ergänzung wäre. Seit wir uns so sehr spezialisiert haben und nicht mehr jeder Mittelaltermarkt interessant für uns ist, sind die Ziele in Tagesausflugsdistanz rar geworden!
Damit hat er mich. Jetzt bin ich Feuer und Flamme und spreche es zum ersten Mal aus: „Wenn wir trotz der aktuellen Umstände unser drittes Wunschkind bekommen, dann nutzen wir die Elternzeit und machen das.“
Seit dem 05. Juni 2018 sind wir nun tatsächlich zu fünft…