Zweiter Rabe – Vom einen Hafen in den ander’n

Gestern haben wir also endlich unseren Heimathafen am Elbeseitenkanal verlassen und sind zu neuen Ufern aufgebrochen. Erstes Ziel: Leer. Warum wir ausgerechnet nach Leer gefahren sind? Einfach weil uns die Distanz von zuhause aus als Tagesetappe passte.

Als wir ankamen wurde es schon fast dunkel. Trotzdem spazierten wir noch ein kleine Runde an der Leda entlang. Mehrere beleuchtete Fahrgastschiffe lagen dort oder fuhren vorbei. Auf einem davon wurde gefeiert und ein Akkordeonspieler ließ mit seiner Musik Fernweh aufkommen. Welch kitschig-schöner Reiseauftakt! Ansgar und ich tanzten auf der Kaimauer, Jörg und Arthur sahen sich die Boote an und fanden immer neue Fotomotive und Alwara – schlief.

Der Stellplatz, auf dem wir übernachteten, liegt nur wenige hundert Meter vom Hafen entfernt. Die Ver- und Entsorgungsstation ist außer Betrieb, was uns aber nicht kümmerte. Unser Frischwassertank ist voll und unser Abwassertank LEER (Entschuldigung, aber den konnte ich mir nicht verkneifen). Toiletten und Duschen gibt es auch – allerdings in 300 m Entfernung (direkt am Hafen)! Aber auch das war kein Problem für uns, wir haben ja alles im Truck.

Als routinierte Camper, die wir inzwischen sind, bauten wir heute Morgen in Windeseile unser Nachtlager ab und gönnten uns einen frühen Bummel durch die Innenstadt. Unser erster Eindruck wurde noch übertroffen. Leer ist nicht nur eine total hübsche, sondern auch noch eine sehr sympathische Stadt. Gleich in der ersten Gasse fanden wir einen Weltladen und einen Bioladen. Im Reformhaus in der Fußgängerzone bekamen wir ein paar Vorräte, leckeren Kaffee – einen davon koffeinfrei und mit Sojamilch – und eine extra Portion gute Laune. Ich glaube, wir waren nicht zum letzten Mal dort…

Inzwischen stehen wir in den Niederlanden (Ich bin zum ersten Mal hier – endlich!) am Lauwersmeer, über dem gerade die Sonne untergeht. Die heutige Etappe haben wir extra kurz gehalten, weil wir den Tag genießen wollten. Wir konnten ausgiebig die Gegend erkunden, ein bisschen im Wasser patschen, Vögel beobachten und Trampolin springen.

Und in Ruhe arbeiten konnte ich danach auch noch. Draußen, mit Alwara neben mir auf ihrem Fell und den Jungs mit einer Kiste Spielzeug auf der anderen Seite…

Arbeit und Familie harmonisch vereint… auf einer Picknickdecke.

Zufriedene Grüße,
Nora