Am frühen Nachmittag des 16. September haben wir, genau einen Monat nachdem wir aufgebrochen sind, um die europäische Westküste hinunter gen Süden zu reisen, den südlichsten Punkt unserer Route erreicht!
4600 km sind wir seitdem gefahren, in 6 Ländern waren wir und an 22 verschiedenen Orten haben wir bis dorthin übernachtet.
Aber nicht nur deshalb wird uns Tarifa als einer der Höhepunkte unserer Reise in Erinnerung bleiben! Der Ort ist mit Sicherheit nicht der schönste in Andalusien, aber der Strand ist traumhaft, die Promenade wunderschön und an den Bars, Cafés und Restaurants merkt man, dass man sich an einem Surfer-Hotspot befindet. Alles ist jung und modern, selbstverständlich findet man vegetarische Gerichte auf der Karte, das ganze Angebot ist gesund, mit viel Gemüse und frisch gepressten Fruchtsäften und glutenfrei zu essen ist auch kein Problem. Dazu passen auch die mindestens 3 Bioläden in dem kleinen Örtchen.
Wir haben aber nicht nur ganz vorzüglich gegessen in einem lässigen Surfer-Lokal bei einem Musik-Mix aus Reggae, Salsa und Jazz aus der Bar nebenan, davor haben wir schon in zwei Meeren gleichzeitig gebadet und vom einen Kontinent auf den anderen geschaut… Wir haben Afrika gesehen! Ein ganz besonderer Moment für Arthur, denn schon seit Monaten ist in seiner Kindergartengruppe „Afrika“ der Inbegriff von ganz ganz groß und ganz weit weg. Afrika ist dort, wo noch niemand war.
Noch nirgends haben wir so viele Weltenbummler, Langzeitreisende und Aussteiger getroffen, wie an diesem südlichsten Zipfel der iberischen Halbinsel, von wo aus die Fähre nach Tanger nur 35 Minuten braucht.
Ich muss gestehen, die Versuchung, überzusetzen, war riesig! Vor unserer Reise waren wir absolut sicher, dass wir den europäischen Kontinent keinesfalls verlassen würden. Dass wir jetzt noch in Spanien und inzwischen in Almería sind und nicht in Marokko, liegt nur daran, dass wir keine Reisepässe dabei haben…
Fernwehmütige Grüße,
Nora